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Unique User im August: Das Virus hat weiterhin Einfluss auf die Reichweiten

Das Coronavirus hat selbstverständlich nicht mehr den Neuigkeitswert, den es im März und April hatte. Sein positiver Effekt auf die Reichweiten der meisten Nachrichtenseiten hat sich daher weitgehend verflüchtigt. Anhaltende Wirkungen zeigen sich aber bei spezifischen Themen und in einzelnen Mediensegmenten. So ist ein eigenes Fleckchen Grün für den Alltag vieler Familien wichtiger geworden – das schlägt sich zum Beispiel in der digitalen Reichweite von Burdas Mein schöner Garten nieder (Grafik unten). Nicht wenige Sparer haben sich nach dem Kurssturz im März erstmals an die Börse gewagt – davon profitieren Angebote wie zum Beispiel Springers Finanzen.net bis heute. Finanzen.net erreicht im August 2020 rund 1,2 Millionen Menschen (27 Prozent) mehr als vor Jahresfrist. Bei Mein schöner Garten beträgt das Plus sogar fast zwei Millionen Nutzer (56 Prozent). Nach den Peaks im März (Finanzen.net) bzw. im Mai (Mein schöner Garten) haben sich die Reichweiten zwar zurückgebildet, zum Teil saisonbedingt. Doch es ist gut möglich, dass diese und ähnliche Angebote durch die Pandemie einen beträchtlichen dauerhaften Reichweitenschub erhalten.

Die beiden oben beispielhaft genannten Gewinner der Coronakrise zählen allerdings trotz des starken Zuwachses nicht zu den Top Twenty nach Reichweite (Grafik unten). Die Spitzengruppe wird weiterhin von einem Quartett aus Nachrichtenseiten angeführt: von den digitalen Angeboten der Marken Focus, Bild, Spiegel und Welt. Chip online auf Platz fünf ist – wie im Vormonat – das reichweitenstärkste Nutzwertangebot. Wetter.com ist einen Platz vorgerückt, Chefkoch.de zwei Plätze zurückgefallen. Beides dürfte damit zu tun haben, dass der August wesentlich heißer und sonniger als der Juli ausgefallen ist. Am unteren Ende kann die Berliner Morgenpost gleich drei Plätze vorrücken, zu Lasten von Heise online, Gala.de und Handelsblatt.com.

Ursachen für Positionsverschiebungen liegen natürlich in unterschiedlichen Veränderungsraten gegenüber dem Vormonat (Grafik unten). So kann die Berliner Morgenpost – vielleicht begünstigt durch spektakuläre Hauptstadt-Demos – fast neun Prozent zulegen, während Handelsblatt und Gala gut ein Zehntel weniger Nutzer als im Juli verbuchen. Bei den überregional ausgerichteten Nachrichtenseiten ist das Bild gemischt. Die Bandbreite markieren FAZ.NET mit einem Plus von knapp fünf Prozent und Süddeutsche.de mit einem Minus von fünf Prozent.

Bei den Veränderungen gegen Vorjahr (Grafik unten) ragt die Berliner Morgenpost mit einem Plus von über 60 Prozent heraus, gefolgt von FAZ.NET mit 37 Prozent. Unter den Nachrichtenseiten legen auch Stern.de (+17,3 Prozent) und Zeit online (+11,0 Prozent) zweistellig zu. Dass Chip online und Computerbild.de ihre Nutzerschaft um jeweils knapp 15 Prozent ausbauen, hängt mit dem Digitalisierungsschub der Coronakrise zusammen. Um fast 17 Prozent verbessert sich Autobild.de. Kein Wunder: Durch Covid-19 wurde der Individualverkehr begünstigt, und durch staatliche Subventionen der Informationsbedarf in Sachen Elektromobilität.

2020-09-17T09:59:33+02:00 September 15th, 2020|Updates|0 Comments