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Nielsen-Statistik: Modewerbung erweist sich im Frühjahr als virenresistent

Die Aprilzahlen zeigen für viele Titel den erwartet starken Einbruch der Bruttowerbeumsätze. Einerseits. Andererseits erweist sich insbesondere die Modewerbung als bemerkenswert resistent gegen das Virus. sodass manche Frauenzeitschriften die Pandemie bisher unbeschadet überstehen. Besonders heftige Verluste haben die TV-Supplements, zu beklagen. In ihnen werden normalerweise viele Angebote beworben, die dem Lockdown Tribut zollen mussten. Erfreulich: In der kumulierten Rechnung von Januar bis April kann trotz Corona rund die Hälfte der dreißig umsatzstärksten Titel das Vorjahrsniveau halten oder ausbauen.

Der Reihe nach: Das Ranking der werbestärksten Zeitschriften führt wie im Vormonat der Stern an (Grafik unten). Dann aber folgen gleich drei Titel mit überwiegend weiblicher Leserschaft, davon zwei, die nicht jede Woche erscheinen: die 14-tägliche Brigitte belegt den zweiten Platz. Der Monatstitel Glamour kommt hinter Bunte auf den vierten Rang und verweist Spiegel, BamS, Focus auf die Plätze. Gelitten hat das Geschäft der TV-Supplements. Prisma, zuvor klare Nummer 1, käme jetzt nur noch hinter Glamour auf den fünften Rang, wenn man alle Regionalausgaben addierte (siehe Fußnote). Und rtv Plus rutscht vom zweiten auf den achten Rang.

Bei den Veränderungen gegenüber dem Vormonat März, der nur teilweise von Kontakteinschränkungen betroffen war, erkennt man starke Ausschläge in beide Richtungen (Grafik unten). Neben der spektakulären Vervielfachung der Umsätze bei Glamour sind zweistellige Zuwächse weiterer Frauentitel erwähnenswert: Cosmopolitan legt um rund 55 Prozent zu, InStyle um 43 Prozent, Freundin um 30 Prozent, Für Sie um 22 Prozent. Schöner Wohnen gewinnt 26 Prozent hinzu. Wahrscheinlich ist es gut angelegtes Werbegeld, weil viele Leser den Monat ungewohnt häuslich verbrachten und ihre Einrichtung überdachten. Die aktuellen Wochenmagazine Stern, Spiegel und Focus verlieren zweistellig, während das Bild bei der Motor- und Programmpresse uneinheitlich ist. Auto Bild und Hörzu stehen auf der Verliererseite, aber Auto Motor und Sport gewinnt ebenso wie TV 14 viel Umsatz hinzu. Die Zeitungsbeilagen müssen Federn lassen: Prisma West verliert 54 Prozent, Prisma gesamt 50 Prozent und rtv Plus 40 Prozent.

Im Vorjahrsvergleich (Grafik unten) zeigen zwei Programmzeitschriften – TV Movie (+57 Prozent) und TV 14 (+ 32 Prozent) – eine herausragende Performance. Auch hier wird deutlich, dass an Werbespendings für die Frühjahrsmode trotz Pandemie nicht gespart wird. Brigitte gewinnt gegen Vorjahr ein Fünftel hinzu, InStyle ein Viertel, Cosmopolitan 14 Prozent und Freundin acht Prozent. Im Minus stehen die aktuellen Wochenmagazine, ebenso wie BamS und Die Zeit, die Motorpresse und die TV-Supplements.

Nach den von Januar bis April kumulierten Bruttowerbeumsätzen (Tabelle unten) ist der Stern mit gut 35 Millionen Euro Marktführer unter den Kioskzeitschriften. Das aus Bunte, Brigitte und Spiegel bestehende Trio liegt um die zehn Millionen Euro hinter dem Stern zurück. Dazwischen rangiert das TV-Supplement rtv Plus mit knapp 32 Millionen Euro Bruttoumsatz. Ganz vorn läge im Jahresverlauf trotz heftiger Aprilverluste mit rund 46 Millionen Euro noch immer Prisma, wenn man alle vier Regionalausgaben addieren würde.

Bemerkenswert ist, dass trotz Coronakrise die Hälfte der Top 30 das Vorjahresniveau ungefähr halten oder sogar ausbauen kann. Dabei ist das Wachstum nicht auf ein Segment beschränkt: TV Movie verbucht gut ein Drittel mehr Umsatz, Freundin ein Zehntel, WiWo ein Zwanzigstel. Unter den Top Ten sind Bunte, Brigitte und Spiegel im Plus.

2020-08-19T10:51:48+02:00 Mai 19th, 2020|Updates|0 Comments